Bevaix
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte 998 unter dem Namen villa Bevacensi, 1139 Betuaci. (Wikipedia und Historisches Lexikon) Liste der Kulturgüter
Hypothesen:
Gatschet (1867a: 104) sieht im Namen Bevaix eine Ableitung des althochdeutschen bifâhan „schließen“; der Name wäre ein Synonym für „geschlossen“. Jaccard (1906: 35), der sich auf eine Bescheinigung aus dem Jahr 1049 (cellam Bethuatiam, Hidber I, 348) stützt, die die Gemeinde nicht betrifft, fragt sich, ob wir nicht nach „einem anderen unbekannten Ursprung“ suchen sollten. Hubschmied (1933a: 256; vgl. auch Weigold 1948: 140) denkt an ein keltisches *betwakon „Birkenholz“. Müller (1990a: 566) schlägt mit einigem Zögern eine Bildung mit einem lateinischen Personennamen und dem Suffix -iscu vor.
Diskussion:Gatschets Hypothese beruht auf keiner ernsthaften sprachlichen Grundlage. In keinem Fall kann eine hypothetische Ableitung von bifâhan die ältesten dokumentarischen Formen erklären. Das von Hubschmied entwickelte Etymon ist rein hypothetisch; Darüber hinaus ist es schwer vorstellbar, dass *betwakon zu Formen wie Bevacensi (998), Bevat (1092) usw. führen könnte. Müllers Vorschlag ist plausibel, bleibt aber zu vage. Eine Lösung wäre, in diesem Ortsnamen eine Formation mit einem lateinischen Personennamen zu sehen, der an das Verb bibere „trinken“ und das Suffix -ascus, -asca angehängt ist und ligurischen Ursprungs ist, aber vom Keltischen und Lateinischen entlehnt wurde und von dem die Die Vitalität war im Spätlateinismus beträchtlich (vgl. Petracco Sicardi 1980: 96). *Bib(i)us wird nicht als solches bezeugt (Biberius ist bezeugt in Morlet III, 37a; Bibulus in Kajanto, 270), aber bibō ist ein gebräuchliches Substantiv im Sinne von „Säufer“ und bibiō im Sinne von „ Weinmücke“ (Ernout/Meillet, 70a).
Erklärungsversuch:
Die bisher entwickelten Hypothesen erlauben keine zufriedenstellende Erklärung des Namens Bevaix. Eine Möglichkeit ist vielleicht eine Bildung mit einem lateinischen Personennamen aus der Wurzel von bibere „trinken“ und dem lateinischen Suffix ligurischen Ursprungs -ascus, -asca. Ein *Bibascu-Stützpunkt „Ort eines *Bib(i)us“ würde es tatsächlich ermöglichen, dokumentarische Formen zu erklären.
1998
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