Schnottwil 

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1261 unter dem Namen Snotwile. Später erschienen die Bezeichnungen Snotenwiler (1264), Snottwil (1377) und Schnottwil (1398). Der Ortsname geht auf den Personennamen Snoto zurück und bedeutet mit der Ortsnamensendung -wil so viel wie bei den Höfen des Snoto. Vor 1264 Snotenwiler mansus, Snotenwilere molendinum (Kopie aus dem 15. Jh.) (Wikipedia und historisches Lexikon)

Schnottwyl, urkundlich 1295 Notwile, 1316 Snotwile. (A.Jahn 1850)

Bisherige Deutungen: Ortsnamen.ch

Meyer (1948: n° 3) vermutet in Schnottwil eine Bildung mit -snot, zu gotisch snutrs, althochdeutsch snottar «weise», Lätt (1994: 106) den althochdeutschen Personennamens Snotto.
Das SONB I, 594s geht ebenfalls von diesem seltenen germanischen Personennamen-Stamm *snud-, althochdeutsch *snot- aus. Kaufmann 1968: 321 (zu Förstemann I, 1352) betont, dass snot- nicht mit dem gotischen snutrs in Verbindung gebracht werden dürfe. Somit muss der ursprüngliche Sinn des Personennamens als unbekannt gelten. Da eine regelmässige Bildung mit der althochdeutschen Genetivform *Snutin zu einer modernen Form wie *Schnüttwil oder *Schnöttwil hätte führen müssen, vermutet das SONB eine Bildung mit der Grundform *Snoto (ohne Kasusmarkierung) und schlägt als ursprüngliche Grundform *za dëmu Snoto wīlāre «beim Snotogehöft» vor.

Deutung:

Schnottwil «beim Snotogehöft» ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen *Snoto und dem Ortsnamengrundwort
-wīlāri. Althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig» (→ Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. gs/ks

1990