Messen 

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1251 unter dem Namen Messon; von 1276 ist der heutige Name überliefert. Der Ortsname geht auf das lateinische Wort mansione (Dativ von mansio; deutsch: bei den Wohnstätten) zurück. (Wikipedia und historisches Lexikon) Liste der Kulturgüter

die sogenannte Hochgesträss führte auch bei Messen vorbei, die Überresten erkennbar, bei Messen zieht sie in der Richtung von Burgdorf durch ins Moos hin und heisst der Heidenweg. Demnach ist es wahrscheinlich, dass die längst verschwundene mittelalterliche Burg von Messen (vergleiche Urkunde 1158 Uldricus D'nus de Messi) ursprünglich ein römisches Strassenkastell gewesen sei. Die Stelle derselben verräth der Name einiger im nahen Dorfe Brunnenthal gelegenen Häuser, welche auf der Burg heissen. (A.Jahn 1850 S.347)

Bisherige Deutungen: Ortsnamen.ch

Gatschet (1867a: 267s) vermutet, dass Messen ein aus lateinisch mansus entstandenes mesus «Bleibe, Haus»(?) enthalte, obgleich eine sichere Scheidung zwischen mansus und mansio «Haus, Wohnung» nicht getroffen werden könne. Meyer (1948: n° 4) stellt den Namen zu althochdeutsch meisa, mez «ein Mass». Lätt (1994: 106, 111) deutet ihn als lateinisch mansio «Pferdewechselstelle». Kully (1999a: 115), Grossenbacher Künzler/Kully (1999: 114s) und SONB I, 472 gehen von lateinisch mansĭōne «bei der Wohnstätte, beim Haus» aus, das sich zu *Masjōn oder *Mesjōn (7./8. Jahrhundert) > *Mession entwickelt; mansĭōne habe sich sehr wahrscheinlich auf das Herrenhaus bezogen, das sich an der Stelle und in der Nachbarschaft der heutigen Kirche befand (cf. SONB I).

Besprechung:

Meyers Deutung wird durch die Belege lautlich nicht gestützt und kann somit vernachlässigt werden. Eine Herleitung aus lateinisch mansio «Pferdewechselstelle» liesse sich nur dann begründen, wenn Messen in römischer Zeit verkehrsmässig von einiger Bedeutung gewesen wäre. Kully (1999a: 114) erachtet jedoch Messen als verkehrsmässig bedeutungslos.

Deutung:

Dem Namen Messen liegt lateinisch mansĭōne «bei der Wohnstätte, beim Haus» zugrunde. gs

1985