Barberêche 

seit 2017 fusioniert, ist Barberêche mit Wallenried, Villarepos zur neuen Gemeinde Courtepin. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1154 unter dem Namen Barbereschi. Später erschienen die Bezeichnungen Barberesche (1173), Barbaresche (1180), Barbareschi (1182) und Barbarica (1423). Der Ortsname geht auf den Geschlechtsnamen Barbar(i)us zurück. deutsch Bärfischen. (Wikipedia und historisches Lexikon) Liste der Kulturgüter

Hypothesen: Ortsnamen.ch

Forschungen des 19. Jahrhunderts (Gatschet 1867a: 224; Studer 1896: 59) versuchten, den Namen Barberêche durch ein vulgärlateinisches *barbaresca „unregelmäßig angeordnete Baumplantage“ zu erklären. Jaccard (1906: 24) schlägt eine Bildung mit dem lateinischen Personennamen Barbarus und dem Suffix -isca vor, die er als keltisch ansieht. Dieser Vorschlag wird von Aebischer (1928c: 129), Müller (1990a: 566) und Besse (1997: 55) aufgegriffen. Aebischer (1976: 71) hingegen bevorzugt eine Bildung aus dem Adjektiv barbarus „Barbar“ mit dem keltischen Suffix -isca und geht davon aus, dass es sich um ein Land handelt, das einem Nichtrömer gehört.

Diskussion:

Ein lateinisches Wort *barbaresca „Baumpflanzung“ ist unbekannt; Der Vorschlag von Gatschet und Studer ist völlig phantasievoll. Es ist notwendig, von einer Bezeichnung *(villa) barbarisca auszugehen, die mit dem lateinischen Personennamen Barbarus/*Barbarius (Kajanto, 18, 81, 312) oder mit dem entsprechenden Adjektiv barbarus gebildet wird. Das Suffix -isca ist im Lateinischen perfekt belegt (Rohlfs III, §1121); Es wird häufig verwendet, um relationale Adjektive aus ethnischen Substantiven und Personennamen zu bilden. Aebischers keltische Erklärung kann abgelehnt werden. Wenn es phonetisch unmöglich ist, den Personennamen Barbarus vom Adjektiv barbarus zu unterscheiden, ist Aebischers (1976) Vorschlag semantisch nicht überzeugend. Aus dem Namen einer Person ein Adjektiv zu bilden ist kein Problem.

Erläuterung:

Barberêche wird aus dem lateinischen Personennamen Barbarus oder Barbarius mit dem lateinischen Suffix -iscu, -isca gebildet; der Name bedeutet „zu Barbarus/*Barbarius gehörend“. Die weibliche Form wird durch ein implizites Substantiv wie Villa erklärt. Die alemannische Form Bärfischen [ˈbæːrˌfɪʃə] ist das Ergebnis einer populären Umdeutung des Namens basierend auf einer mittelalterlichen Form des Typs 1363 Berverschen (Glatthard 1977a: 150). mül/ks

2017