Vaumarcus 

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1194 unter dem Namen Vallis Margult, 1228 erschien die Bezeichnung Valmarcuel. Margult ist vermutlich auf den germanischen Personennamen Markold oder Markwald zurückzuführen.Der frühere deutsche Name Famergü wird heute nicht mehr verwendet. (Wikipedia und historisches Lexikon) Liste der Kulturgüter

Ortsnamen.ch

Annahme:
Laut Jaccard (1906: 494) würde sich Vaumarcus aus val „Tal“ und dem germanischen Personennamen Marcold zusammensetzen.
Diskussion:
Der Name Vaumarcus setzt sich aus dem gebräuchlichen römischen Substantiv val, vau(x) „vallon“ und einem noch nicht eindeutig identifizierten Personennamen zusammen. Val, vau(x) und seine Verbindungen erscheinen als Toponyme im Singular oder Plural; in der Westschweiz sind die alten Formen weiblich (→ Autavaux FR, Prévondavaux FR). Vaux „vallon“ ist ein sehr gebräuchlicher Ortsname mit unterschiedlichen Schreibweisen. Ihm wird oft ein Adjektiv vorangestellt (→ Grandval BE) oder ein Personenname folgt (→ Vaulruz FR, Vallamand VD, Vauffelin BE usw.; vgl. Bossard/Chavan 21990: 36). Der von Jaccard vorgeschlagene Name Marcold (Förstemann I, 1097) kann die alten, gut belegten Formen in -uel nicht erklären. Denkbar wäre hingegen möglicherweise eine Bildung mit dem germanischen Personennamen Marcolf (Förstemann I, 1098). Eine solche Bildung würde jedoch einen zusätzlichen Schritt erfordern (Ableitung durch eine dem Suffix -oliu assimilierte Endung); es scheint zu komplex. Es ist daher sinnvoller, eine Bildung mit einem weiblichen Personennamen zuzulassen, der aus dem Typus Marcohildis, Marcoildis (Förstemann I, 1096; Morlet I, 168a) besteht.
Erläuterung:
Vaumarcus wird ursprünglich aus dem Element val und einem germanischen Personennamen gebildet, dessen Form ungewiss ist; es könnte ein weiblicher Name wie Marcohildis, Marcoildis sein. Vaumarcus ist ein Name romanischer Herkunft, mit valle, dem generischen Element, an erster Stelle. cs/mül/ks Vaux-sur-Morges VD (Morges)
Erläuterung:
Val, vau(x) (< lateinisch vallis, vallem „Tal“) und seine Verbindungen erscheinen als Toponyme im Singular oder Plural. Früher waren sie in der Romandie weiblich (→ Autavaux FR, Prévondavaux FR). Vaux „vallon“ ist ein sehr gebräuchlicher Ortsname mit unterschiedlichen Schreibweisen. Ihm wird oft ein Adjektiv vorangestellt (→ Grandval BE) oder ein Personenname folgt (→ Vaulruz FR, Vallamand VD, Vaugondry VD, Vauffelin BE; vgl. Bossard/Chavan 21990: 36). Wulf Müller (persönliche Mitteilung) weist darauf hin, dass valle in Formationen dieser Art nicht „Tal“ bedeutet, sondern einen ganz bestimmten Punkt in einem Tal, den der Mensch für seine Gründung gewählt hat. Die zusammengesetzte Form Vaux-sur-Morges (→ Morges VD) ist spät. Es dient dazu, die Gemeinde von anderen Vaux zu unterscheiden

1992