Champvent
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1011 unter dem Namen Canvent. Später erschienen zahlreiche weitere Bezeichnungen: Canventum (1012), Chaventum (1049), Chanvent (1224), Chanvenz (1237), Chanvens (1260), Chanventz (1275), Chanvant und erstmals Champvent (1315) sowie Champvenz (1347). (Wikipedia und historisches Lexikon) kleinere Unterschiede vorhanden. Liste der Kulturgüter
Hypothesen:
Jaccard (1906: 71; vgl. auch Vurpas/Michel 1999: 156) schlägt vor, Champvent als lateinische Kompositum mit cantus „Territorium“ und ventus „Wind“ zu erklären; Der Name bedeutet wörtlich „dem Wind ausgesetztes Gebiet“. Muret (1914a: 348 und 1931b: 413) denkt an einen keltischen oder früheren Namen, vielleicht Canvennium (Holder I, 757), der allein verwendet wird. In Anlehnung an Perrenot (1942) erklären Dauzat/Rostaing (1963: 171) und Lassus/Taverdet (1995: 62) die Champvans der Franche-Comté durch eine „burgundische“ Formation mit einem germanischen Personennamen *Skandewald und dem toponymischen Suffix - ingōs.
Diskussion:
Keine der bisher aufgestellten Hypothesen ist zufriedenstellend. Das Bild von Jaccard, das vermutlich von der modernen Grafik (1453 Champvent) beeinflusst wurde, kann aus mehreren Gründen nicht beibehalten werden. Es ist syntaktisch unmöglich und außerdem ist cantus in der Westschweiz nicht mit der Bedeutung „Territorium“ belegt. Der von Muret vorgeschlagene Name erklärt nicht das aus der ersten Bezeugung (1011 Chanvent) bestehende Endwort -t, das im Mittelalter ausgesprochen worden sein muss. Der Vorschlag von Dauzat/Rostaing ist unmöglich und muss abgelehnt werden. Eine Basis *Skandewald erlaubt, abgesehen davon, dass dieser Name nicht als solcher bezeugt ist (für Scant- vgl. Morlet III, 442a; für -wald, vgl. Morlet I, 14b und III, 487a), nicht, dies nicht zu tun Dokumentarische Formen erläutern. TGF, Nr. 2256 erklärt die zahlreichen französischen Champvans durch ein keltisches *cantubanno „kreisförmige Höhe“; Die moderne Form wäre vom Feld beeinflusst worden. Sollte diese Hypothese zutreffen, müsste zur Erklärung der Champvent-Form immer noch ein Einfluss des Windes angenommen werden. Einen anderen Ansatz erinnert Delamarre (2001: 57), der den französischen *canto-bennon als „la pointe-qui-chante“ oder „les cent pointes“ erklärt. Alle diese Vorschläge bleiben spekulativ.
Abschluss:
Nach dem derzeitigen Stand der Forschung kann der Name Champvent nicht sicher geklärt werden. Es bezieht sich wahrscheinlich auf eine vorlateinische Basis unbekannter Bedeutung und Form
1992
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