Giez
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1011 unter dem Namen Gies. In der Folgezeit erschienen zahlreiche weitere Schreibweisen: Gizium (1100), Giei und Gis (1154), Gyz (1179), erstmals Giez (1199), Giacum (1297) und Gye (1364). Der Ortsname wird auf das galloromanische Gaiacum (Hof des Gaius) zurückgeführt. (Wikipedia und historisches Lexikon) Liste der Kulturgüter
Hypothesen:
Jaccard (1906: 187) schlägt vor, Giez mit dem lateinischen Personennamen Gaius mit dem Suffix -acum zu erklären. Für Muret (1914a: 757) ist es der Plural des allein verwendeten römischen Vornamens Gaius.
Diskussion, Erklärung:
Jaccards Vorschlag ist vollkommen zufriedenstellend; das von Muret erklärt die historischen Zeugnisse weniger gut. Diese sind auch mit denen von → Gy GE vergleichbar, das ebenfalls auf *Gaiacum zurückgeht. Giez wird daher wahrscheinlich ursprünglich aus dem lateinischen Personennamen Gaius (Morlet III, 93; Schulze, 30, 37; Kajanto, 20, 40, 172) und dem keltischen toponymischen Suffix -akos/ gebildet.
-acum. Dieser Name ist Teil der großen Schicht von Ortsnamen aus der Römerzeit, die aus einem lateinischen Personennamen mit dem keltischen Toponymsuffix -akos/-acum gebildet wurden. Diese Namen bezeichneten ursprünglich ein ländliches Anwesen (lateinisch fundum) mit dem Namen der Familie („Clan“) des ersten Besitzers. Sie zeugen von einer Zeit, in der ein Teil der keltischen Bevölkerung begann, lateinische Personennamen zu verwenden, während sie weiterhin ihre eigene Sprache sprach; Gleichzeitig sind sie ein Hinweis auf eine wichtige Bewegung privater Landaneignung. In der Westschweiz bilden Substantive, die das Suffix -akos/-acum enthalten, zwei Serien. Diejenigen, die auf einen römischen Nichtjuden zurückgehen, führen in alten Formen zu [je] (geschrieben -ier oder -iez), dann zu [i] (geschrieben -y) in den meisten modernen Formen. Manchmal ist die alte Form bis heute erhalten geblieben (→ Cerlier/Erlach BE, Agiez VD). Diejenigen, die auf ein römisches Kognom zurückgehen, ergeben im Allgemeinen [e] oder [ɛ], geschrieben als -ey, -ay oder -ex (→ Delley FR, Cossonay VD, Thônex GE). In der Deutschschweiz und im südlichen Elsass ist -akos/-acum in der Form -ach erhalten (→ Dornach SO, Bettlach SO, Bülach ZH usw.). In Norditalien und im Tessin ergibt sich aus dem Suffix -ago (→ Brissago TI).
1992
Kategorie
Anzahl an veröffentlichten Bildern in der Kategorie: | 16 |
Anzahl an nicht veröffentlichten Bildern in der Kategorie: | 0 |
Kategorie ansehen: | 15 x |