Henniez
die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1380 unter dem Namen Ennyt zurück. Später erschienen die Bezeichnungen Enny (1578), Ignie (1668), Ingniez (1781) und Igny im 18. Jahrhundert. Der Ortsname stammt vermutlich von Ennius, einem römischen Grundbesitzer, der dort ein Gut bewirtschaftete. Die Geschichte von Henniez ist stark durch die dortigen Quellen geprägt. Diese wurden während der römischen Besatzung Helvetiens um 200 n. Chr. entdeckt. (Wikipedia und historisches Lexikon)
Hypothesen:
Laut Stadelmann (1902a: 30) würde Henniez aus einem lateinischen Personennamen wie *Inius oder *Hinius und dem keltischen toponymischen Suffix -akos/-acum gebildet werden. Auch Jaccard (1906: 208) denkt an eine Form *Hinius/*Inius, allerdings als Latinisierung des germanischen Personennamens *Hino. Muret (1914a: 835) schlägt den lateinischen Personennamen Ennius vor.
Diskussion, Erklärung:
Angesichts der historischen Bezeugungen ist es weder notwendig noch sinnvoll, Formen wie *Hinius und *Inius zu postulieren, die nicht bezeugt sind. Wie Muret deutlich sah, wird Henniez aus dem lateinischen Personennamen Ennius (vgl. Schulze, 355 und 423) und dem keltischen toponymischen Suffix -akos/-acum gebildet. Die offizielle Form des Ortsnamens mit H- ist neueren Datums. Dieser Name ist Teil der großen Schicht von Ortsnamen aus der Römerzeit, die aus einem lateinischen Personennamen mit dem keltischen Toponymsuffix -akos/-acum gebildet wurden. Diese Namen bezeichneten ursprünglich ein ländliches Anwesen (lateinisch fundum) mit dem Namen der Familie („Clan“) des ersten Besitzers. Sie zeugen von einer Zeit, in der ein Teil der keltischen Bevölkerung begann, lateinische Personennamen zu verwenden, während sie weiterhin ihre eigene Sprache sprach; Gleichzeitig sind sie ein Hinweis auf eine wichtige Bewegung privater Landaneignung. In der Westschweiz bilden Substantive, die das Suffix -akos/-acum enthalten, zwei Serien. Diejenigen, die auf einen römischen Nichtjuden zurückgehen, führen in alten Formen zu [je] (geschrieben -ier oder -iez), dann zu [i] (geschrieben -y) in den meisten modernen Formen. Wie im Fall von Henniez bleibt die alte Form teilweise bis heute erhalten (→ Cerlier/Erlach BE, Fiez VD). Die waadtländer französisch-provenzalische Form [ɛˈɲi] zeigt jedoch deutlich die normale Entwicklung. Diejenigen, die auf ein römisches Kognom zurückgehen, ergeben im Allgemeinen [e] oder [ɛ], geschrieben als -ey, -ay oder -ex (→ Delley FR, Cossonay VD, Thônex GE). In der Deutschschweiz und im südlichen Elsass ist -akos/-acum in der Form -ach erhalten (→ Dornach SO, Bettlach SO, Bülach ZH usw.). In Norditalien und im Tessin ergibt sich aus dem Suffix -ago (→ Brissago TI).
1993
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