Lyss
Im Jahr 1009 wird Lyss in einer Schenkungsurkunde als Lissa erstmals erwähnt. Schon im frühen Mittelalter lag der Ort an der Siedlungs- und Sprachgrenze zwischen Alemannen und Burgundern. Lyss gehörte zur Grafschaft Aarberg und kam 1377 in den Besitz der Stadt Bern.1864 wurde die Bahnlinie von Bern über Lyss nach Biel/Bienne eröffnet und zwölf Jahre später die Bahnlinie von Lausanne über Lyss nach Solothurn. Lyss wurde somit zum Verkehrsknoten. 1887 folgte eine neue Strasse von Biel über Lyss nach Bern. Für Handel, Gewerbe und Industrie bot dies sehr gute Bedingungen, was man an der Entwicklung der Einwohnerzahl ermessen kann. (Wikipedia) sehr viele Bilder, interessantes auch im historischen Lexikon und Liste der Kulturgüter mit sehr vielen Bildern von mir
Bisherige Deutungen: Ortsnamen.ch
Der Name Lyss hat zu zahlreichen Deutungsversuchen Anlass gegeben. Gatschet (1867a: 283) und Förstemann II/2: 89 stellen den Namen zu althochdeutsch lisca, lesc «Rietgras, Farn, Moos». Jaccard (1906: 228) vermutet ein keltisches *lisso «durch einen Erdwall geschützter Wohnsitz». Staub (1943: 57), Oettli (1945: 28) und Gribi (1991: 9) postulieren aufgrund eines Vorschlages von Hubschmied ein keltisches *lessa «Hütte für Kälber und Schafe, Stall, kleine Hütte». Die Materialien des BENB halten fest, dass Lyss früher ein armes, unbedeutendes Fischerdorf am Lyssbach war, der früher sehr fischreich gewesen sein soll. Sie betrachten Lyss als ursprünglichen Gewässernamen, der sekundär auf die Ortschaft übertragen worden wäre. Anzusetzen wäre die indoeuropäische Wurzel *lēi-, lĕi-, beziehungsweise ablautendes *lī-, lĭ- «giessen, fliessen, tröpfeln» (Pokorny), erweitert um ein Dentalsuffix (Krahe 1964: 64s; Greule 1973: 225s); der Gewässername wäre somit in alteuropäische Bezüge einzuordnen.
Besprechung:
Gatschets Deutung trägt den älteren Formen (Lissa, Lixa) keine Rechnung und ist abzulehnen. Das von Jaccard erwähnte keltische Etymon (lissos «Hof, Palast»; cf. Delamarre 22003: 204) kann die feminine Form Lissa ebenfalls nicht erklären. Hubschmieds Ansatz ist spekulativ und unwahrscheinlich (BENB Dok).
Deutungsvorschlag:
Der Deutungsvorschlag des BENB ist sinnvoll. Der Name Lyss geht vermutlich auf einen ursprünglichen Gewässernamen Lissa (zur indoeuropäischen Wurzel *lēi-, lĕi-, beziehungsweise *lī-, lĭ- «giessen, fliessen, tröpfeln») zurück, der auf die Ortschaft übertragen wurde. mül/ks
Im Dorf, auf dem sogenannten Huttirain, der seitwärts am Pfarrgut liegt, befindet sich ein alter Begräbnisplatz mit Gerippen, die fast zu Tage liegenund unseres Wissens keine Beigaben haben. Die Stelle heisst der Kirchhubel, weil daselbst vor Alters die Kirche gestanden haben soll. (Kirche Oberlyss) Diese Sage als richtig angenommen, s haben wwir hier Grabstättenaus der ältesten germanisch-christlichen Zeit. Sonst könnte man Furchengräber gemeiner römisch-helvetischer Bewohner oder heidnisch-germanischer Ansiedler vermuthen. Untersuchte Grabhügel liegen im Lyss-Walde. Lyss war übrigens im Mittelalter ein Edelsitz 1131, immo de Lisso, 1187 Petrus de Lisso, 1255 D'nus Burc. de Dyssa - Lyssa ?) und die hiesige Burg scheint aaus einem Kastell der Strasse erstanden zu sein, die von Büren über Büetigen am rechten Aarufer aufwärts führte. (A.Jahn 1850)
1970
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