Vinelz 

Vinelz / Fénis

Mundart:                               fį̍̍nаlts
urkundlicher Beleg:             1214 Finils (FRB I 515 - Fontes Rerum Bernensium)
                                               1228 Fenis (FRB I 89)
                                               1240 Feni (FRB I 352)

Etymologie – Herkunft:                lateinisch-romanisch *feniles (REW 3244 – Romanisches Etymologisches Wörterbuch) Zwei Lautdifferenzen gegenüber der romanischen Lautung sind hervorzuheben: die Lautsubstitution von altromanisch -ę- in der Stammsilbe durch altalemmanisch –i-: *fenils > *finils und die Erhaltung des auslaufenden Final –s-

1215 Finils, 1228 Fenis, 1436 Viniata franz. früher Fenil. (Wikipedia und historisches Lexikon) Liste der Kulturgüter

Diese in Urkunden unter dem Namen der Hasenburg angeführte, im Mittelalter von den neuenburgischen Grafen von Finils (Binils) bewohnte Burg, stammte wahrscheinlich aus der Römerzeit und diente ursprünglich zur Bewachung der Strasse Noch sieht man auf dem hohen und steilen Burghügel Reste von überaus festem Gemäuer (das meiste ist von den Dorfleuten abgebrochen und zum bauen verwendet worden) und es ist derselbe ringsum und bis an die Höhe des Waldabhangs mit gewaltigen Wällen und Gräben umgeben, in deren Lücken man hoch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts Spuren von Gemäuer wahrnahm. Eine nahe Quelle heisst Grabenbrunnen, eine anliegende Weide das Grafenmoos und ein Stück Feld das Burgzelg.

Deutung: Ortsnamen.ch

Der Ortname Vinelz geht zurück auf eine altfrankoprovenzalische Pluralform *fenils (< lateinisch fēnīlĕ «Heustall, Heuboden», Ableitung von lateinisch foenum «Heu»; cf. FEW III, 457a; GPSR VII, 283; → Finhaut VS). Als ursprüngliche Bedeutung ist «bei den Heuställen» anzunehmen. Diese Erklärung findet sich bereits bei Stadelmann (1904: 241). Die Entlehnung ins Deutsche erfolgte vor dem Einsetzen der Vokalisierung von -l- vor -s, die im Französischen vermutlich im 11. Jahrhundert stattgefunden hat. Weitere bibliographische Angaben: Glatthard (1977a: 272); Besse (1997: 288s). ks

1990