Merzligen 35px Merzligen coat of arms.svg

Die erste sichere Erwähnung des Ortsnamens als Merzelingen stammt aus dem Jahre 1278, ebenso aus dem frühen 15. Jahrhundert, erhaltene Urkunde von 1261/63 als Mercin bezeugt. (Wikipedia und historisches Lexikon) Liste der Kulturgüter viele Bilder sind von mir

Bisherige Deutungen: Ortsnamen.ch

Boesch (1958: 23) stellt Merzligen ohne weitere Angaben zu den zahlreichen Ortsnamen, die mit der Ortsnamenendung -ingun (>
-ingen > -igen) gebildet wurden. Schwab (1971: 61) vermutet eine Bildung mit dem lateinischen Götter- und Personennamen Mars.

Besprechung:

Der früheste Beleg Mercin lässt vermuten, dass Merzligen kein üblicher, mit der Ortnamenendung -ingun gebildeter alemannischer Ortsname ist. Es scheint sich vielmehr um einen ursprünglich lateinischen Namen zu handeln, welcher im 13. Jahrhundert in Analogie zu den zahlreichen übrigen Ortsnamen auf -(l)ingen/-(l)igen umgedeutet wurde. Dieses Phänomen ist in heute deutschsprachigen Regionen, in welchen ein Sprachwechsel stattgefunden hat, weit verbreitet (cf. Eichler 1990: 335s). Aus romanistischer Sicht lässt sich Mercin mühelos als Bildung aus dem lateinischen Personennamen Mercius (Morlet III, 141) und der lateinischen Ortsnamenendung -ānum, d.h. als ursprüngliches *(praedium, fundum) Mercianum «Landgut des Mercius» deuten. Wie Chambon/Greub (2000: 170) nachgewiesen haben, ist die für den frankoprovenzalischen Raum charakteristische Reduktion der lateinischen Lautgruppe -tian- zu [-tsin-/-dzin-] seit dem 6. Jahrhundert belegt. Sie findet sich in zahlreichen Ortsnamen der Westschweiz (→ Vesin FR, Leysin VD, etc) und ist auch in spät germanisierten Ortsnamen der Deutschschweiz erkennbar (→ Bünzen AG). Merzligen liegt im Einzugsgebiet des antiken Petinesca (→ Studen BE; cf. auch → Port BE) an einer auf Gemeindegebiet nachgewiesenen Römerstrasse (HLS) und gehörte in frühromanischer Zeit, d.h. vor der Germanisierung, zweifellos zum galloromanischen (protofrankoprovenzalischen) Sprachgebiet. Bei einer Germanisierung nach dem 7. Jahrhundert entwickelt sich *Mercianum lautlich regelmässig zu Mercin *[mɛrˈtsiːn].

Deutungsvorschlag:

Der Name Merzligen geht wahrscheinlich auf ein lateinisches *(praedium, fundum) Mercianum «Landgut des Mercius» zurück. Die regelmässig entwickelte romanische Form Mercin *[mɛrˈtsiːn] wurde nach der Germanisierung in Anlehnung an die zahlreichen deutschschweizerischen Ortsnamen auf -(l)ingen/-(l)igen zu Merzligen umgebildet. Das lateinische Suffix -ānum bildet Ortsnamen, deren Bestimmungswort auf den Namen des ersten Besitzers eines römischen Landgutes zurückgeht. Ortsnamen auf -ānum sind in Regionen mit starker römischer Siedlungstätigkeit (Italien, Tessin, Südfrankreich) sehr häufig, nördlich der Alpen aber eher selten. In der Schweiz finden sie sich vor allem in der Umgebung der römischen Kolonie Nyon, in der Nähe von Avenches, der römischen Hauptstadt Helvetiens, um Studen/Petinesca und vermutlich auch im Hinterland von Augst (→ Ziefen BL, Bözen AG). Diese Namen sind ein Indiz für die Niederlassung einer lateinischsprachigen Bevölkerung (römische Beamte, Armeeveteranen etc.) neben der einheimischen keltischen Bevölkerung, auf deren Güter die mit -acum(> -ach) gebildeten Ortsnamen hinweisen. ks

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