Tschugg
1221 Shuc 1420 Schugg. Der Ortsnamen Tschugg geht auf ein gleich lautendes Gattungswort zurück, das ‚Felskopf‘, ‚grosser, runder Felsvorsprung‘ bedeutet. (Wikipedia und historisches Lexikon) Lister der Kulturgüter mit Bildern von mir.
Am südlichen Abhang des Jolimont sind sichere Spuren römischer Ansiedlung vorhanden.In den Reben und Feldern links und rechts an dem von Gampelen unten an Tschugg vorbei nach Mullen führenden Wege, besonders in dem zum Schlosse gehörigen Lande, stösst man schon seit Langem in geringer Tiefe auf Reste römischer Gebäulichkeiten, die in vielen Bruchsteinen und Leistenziegeln Fragmenten bestehen. Einn zum Schloss gehörender Acker heisst daher der Steinacker. Die alterthümlichen Baureste sind aber theils um der Bodenkultur willen, theils wegen des Gewinns von Bausteinen längst vollständig durchwühlt. In tiefen Trümmern findet man viele Schlacken und Fragmente von Töpferwaare, die im Stoff theils grob-grau, theils grob-roth, theils fein-gelb ist. Zu den zwei ersteren Geschirrarten findet sich der Thon in dortiger Gegend selbst, zu der dritten bei Lattrigen am Bielersee. (Albert Jahn 1850)
Deutung: Ortsnamen.ch
Der Name Tschugg «Felskopf, meist teilweise überwachsen, grosser, runder Felsvorsprung», auch «losgelöster nackter Felskopf; Hang, Wand» ist als Gattungswort bis heute in den schweizerdeutschen Bergmundarten, vor allem im Walserdeutschen, teilweise lebendig geblieben (Id. XIV, 1718s; RN II, 511). Als Flurname findet er sich in der Form Tschoggen «rundlicher Gipfel» auch südwestlich von Heimiswil BE. Diese Deutung wird für Tschugg BE durch die Lage am Jolimont bestätigt. Seit Hubschmied (1933a: 258s) wird der Name Tschugg, Tschuggen etc. allgemein zum keltischen Stamm *tsukko-, Ableitung von *tsukkā- «Stock, Baumstrunk» (> französisch souche, urverwandt mit deutsch Stock) gestellt, der sich in Westschweizer Flurnamen in der Form Suche, Suchet etc. findet (cf. Lessoc, Gemeinde → Haut-Intyamon FR). Aus lautlichen Gründen ist diese Herleitung jedoch kaum haltbar. Es ist uns kein anderes Beispiel bekannt, wo sich ein ursprüngliches ts- durch romanische Vermittlung zu tsch- entwickelt hätte. Wie für das engadinische und mittelbündnerische tschücha (oder ähnlich) «Wurzelstock, Baumstrunk» ist deshalb vermutlich von einem lautlich ähnlichen Etymon unbekannter Herkunft auszugehen. Weitere bibliographische Angaben: Gabathuler (1944: 79); Zinsli (1945: 45, 316; 1974: 69; 1977a: 96); Oettli (1945: 108); Glatthard (1981: 197); Helfenstein (1982: 87). gs/ks
1990
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